Der Ziegenmelker ist neben dem Rothals-Ziegenmelker der einzige in Europa vorkommende Vertreter der Vogelfamilie der Nachtschwalben. Der gut drosselgroße, rindenfarbene, langflügelige Vogel ist dämmerungs- und nachtaktiv. Den Tag verbringt die Art schlafend, oft in Längsrichtung auf einem Ast sitzend. Ziegenmelker ernähren sich von nächtlich schwärmenden Insekten, vornehmlich Schmetterlingen, die sie im Flug erbeuten. Sie bauen kein Nest, sondern legen ihre meist zwei Eier in eine leichte Vertiefung auf nackten Boden. Wie bei anderen Fluginsektenjägern auch, gingen die Ziegenmelkerbestände in weiten Teilen Europas seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts sehr stark zurück. Dafür sind in den Brutgebieten vor allem Habitatzerstörung sowie weiter intensivierter Pestizideintrag verantwortlich; aber auch in den Überwinterungsgebieten (vorwiegend Ost- und Südostafrika) scheint sich die zunehmende Verwendung von Pestiziden verstärkt schädlich auszuwirken. Europaweit ist die Art als D (rückläufig) eingestuft. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art in der Kategorie 3 als gefährdet geführt. Auch in der Schweiz, den Niederlanden, in Tschechien und Österreich erscheint der Ziegenmelker auf den Roten Listen. Er wurde früher oft in der Nähe des alten Sportplatzes gehört. Sein Gesang ist ungewöhnlich. Er lässt sich am ehesten mit dem Geräusch eines entfernt vorbeifahrenden Kleinmotorrades vergleichen; er wird stundenlang fast ohne Pause in der Abenddämmerung und nachts vorgetragen.