27. März 2018
Leserbrief: Der Bürgerinitiative gegen Windkraft zu verdanken

Zur Entscheidung der Stadt Ettlingen, vor dem Verwaltungsgerichtshof in Sachen Windkraft zu klagen (Bericht vom 24. März):

Die Bürger der Stadt Ettlingen sind zu beglückwünschen, dass sich der Stadtrat mehrheitlich für den Klageweg gegen Windkraft am Kreuzelberg ausgesprochen hat. Deutschland beugt mit den Ausnahmegenehmigungen des Tötungsverbots gefährdeter Arten zugunsten der Windenergie europäisches Recht. Reinhard Schrieber von den Grünen liefert mit seiner Äußerung „Klimaschutz, sprich Windkraft, sei Artenschutz“ die Perversion grüner Ideologie. Offensichtlich ist es bei den Grünen noch nicht angekommen, dass der Klimawandel in der Liste des Artensterbens an siebter Stelle steht, der Verlust an Lebensraum aber an erster Stelle und zwar zu Wasser und zu Land.

Und was die Androhung von Bürgermeister Heidecker angeht, dass im Falle einer Niederlage auf allen Ettlinger Flächen Windkraft zulässig wäre, so ist dieses angedrohte Szenarium übliche Praxis, um Gemeinderäte und Stadträte zu Pro Windkraft Abstimmungen zu nötigen und die Bürger zu verunsichern. Der politische Wille muss durchgesetzt werden gegen jede Vernunft. Straubenhardt ist das beste Beispiel aus der Region Nordschwarzwald. Straubenhardt war nur der Anfang mit seinen 11-mal 200 Meter hohen Windkraft-Industrieanlagen mitten im Naturpark und Landschaftsschutzgebiet. 24 weitere Flächen sind in der Vorhabenplanung des Regionalverbands Nordschwarzwald und auch der Regionalverband Oberer Mittelrhein ist ständig auf der Suche nach weiteren Flächen. Es ist den Artenschutz-Aktivitäten der Schluttenbacher Bürgerinitiative gegen Windkraft auf dem Kreuzelberg zu verdanken, dass der Stadtrat letztlich so entschieden hat.

Baden-Württemberg, das windschwächste aller Bundesländer, wird niemals Vorreiter der Windenergie sein können, auch wenn es das Streben von Minister Untersteller (Grüne) ist, wie er immer wieder öffentlich betont, im Ranking ganz oben zu stehen. Als Ausgleich dafür, dass das ach so windarme Baden-Württemberg einfach nicht genug Wind bietet, gibt es an windschwachen Standorten zusätzlich 29 Prozent mehr an Subventionen als im windreicheren Norden. Was für ein Irrsinn. Und der Bürger zahlt und zahlt – wofür eigentlich? Für eine schwankende, nicht Grundlast fähige Stromerzeugung ohne jegliche Speichermöglichkeit.

Erinnern wir uns: im Dezember 2016 wurden noch in Windeseile 60 Prozent aller Windkraft-Projekte des Jahres in Baden-Württemberg genehmigt, um den Investoren vor Jahresfrist die höheren Subventionen zu garantieren.

Leserbrief von Christel Olivier Straubenhardt

 

Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | 27.03.2018

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

22. April 2016
Uns fehlt der Wind

Leserbrief von Joachim Eilebrecht, Ettlingen

Zum Interview „Windenergieausbau in der Region“ vom 8. April:
Auf einer Drittelseite wurde Regionalverbandsdirektor Hager zum aktuellen Stand und den weiteren Planungen befragt. Der Ausbau der Windkraftanlagen entlang der Hangkante des Rheintals im Raum Ettlingen/Malsch und auch sonst in der Region ist seit längerer Zeit ein sehr kontroverses Thema, das viele Menschen interessiert und landespolitisch von signifikanter Bedeutung.
Deshalb habe ich mich gewundert, dass es genau vier Wochen nach der Landtagswahl in der Presse so viel Aufmerksamkeit erhält, obwohl sich am Planungsstand seit Dezember 2015 nichts geändert hat. Es hätte den BNN gut angestanden, dieses Interview schon im Februar zu machen und so dem Thema angemessenen Raum für eine breite Diskussion vor Wahl zu schaffen.
Im Interview wird deutlich, wie wenig unsere Region sich für Windkraftanlagen eignet: Sie ist die windschwächste im Land. Herr Hager benennt eher Wasser- und Solarkraft als stärkste Beiträger für erneuerbare Energie im Bereich der Region. Eine Realisierung von Windrädern wäre nur durch extreme Subventionierung zu machen. Dass dafür über Ettlingen und Malsch je mindestens drei Räder mit 210 Meter Rotorenhöhe aufgestellt werden würden, ist dabei in der Öffentlichkeit wohl kaum jemandem klar. Die Akzeptanz vor Ort für solche Räder ist momentan nicht gegeben, aber für einen Investor neben den Finanzen laut Regionalverband das zweitwichtigste Argument. Die alte Landesregierung hatte eine ideologisch motivierte Planung forciert und die Grünen fordern, dass sich Ettlingen am Ausbau der Windkraft beteiligen müsse – dabei fehlt bei uns der Wind!
Ich hoffe beim Ergebnis der Koalitionsverhandlungen eher auf eine modifizierte Energiepolitik mit mehr Augenmaß und Realitätsnähe, die nicht Windkraftanlagen erzwingt, sondern die örtlich besten Beiträger zur erneuerbaren Energie fördert. So ähnlich hatte es auch die Landes-CDU in ihrem Wahlprogramm formuliert und muss sich nun daran messen lassen.
Joachim Eilebrecht
Ettlingen

Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | AUS DER REGION | 22.04.2016

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

10. März 2016
Peinlich: nur 80% Zustimmung zur Windkraft

„Rein zufällig“ kurz vor der Landtagswahl gibt das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zwei Pressemitteilungen heraus, die eine genaue Betrachtung wert und bei genauem Hinsehen nur peinlich sind.

Die erste Veröffentlichung des Ministeriums vom 26.2.2016 trägt die Überschrift „Windkraft hat keinen relevanten Einfluss auf Infraschall“. Macht man sich die Mühe, die hier als Grundlage dieser Behauptung herangezogene Studie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz genau lesen, fallen zahlreiche Ungereimtheiten auf. Berichtet wird zwar in dem 104 Seiten starken Papier, daß „unterhalb von 8 Hz im Frequenzspektrum diskrete Linien auftreten, welche auf die gleichförmige Bewegung der einzelnen Rotorblätter zu­rückzuführen sind.“ Im hörbaren Bereich wären dies -vereinfacht ausgedrückt- einzeln deutlich heraushörbare Töne. Ob ein Mensch diese extrem tiefen Töne wahrnimmt, wurde erst gar nicht untersucht. Die Wirkung wurde abgeschätzt durch Bewertungsmethoden, die mehr als 50 Jahre alt sind und deren Verwendung bei so tiefen Frequenzen schlicht falsch ist; so werden diese störenden Ereignisse durch Mittelwertbildung einfach eliminiert, Hören mit Wahrnehmen gleichgesetzt: was man nicht hört, nimmt man auch nicht wahr, so das Fazit der LUBW.
Zudem ist es üblich, den Stand von Wissenschaft und Technik durch eine Literaturliste darzustellen und transparent zu machen, welche Arbeiten anderer Wissenschaftler als relevant für die eigene Untersuchung angesehen werden. Interessanterweise umfaßt die Liste neben dem Verweis auf viele, z.T sehr alte Normen nur 12 Zitate anderer Forschungsarbeiten, obwohl es hunderte gibt; insbesondere fehlt der Verweis auf Arbeiten, die sich kritisch mit der Wirkung von Infraschall auseinandersetzen, erwähnt sind hingegen aber 2 Papiere von Lobbyverbänden der Windkraftindustrie.
Die wichtigste Studie ist gleich ganz weggelassen: unter Federführung der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt (PTB) wurde ein europäisches Forschungprojekt durchgeführt, das sich mit den Grundlagen des Hörens an den unteren und oberen Grenzen des Hörbereichs beschäftigte. Mit hohem Aufwand wurde die Wirkung von Infraschall auf den Menschen untersucht, in dem man an Versuchspersonen, die künstlich erzeugten Infraschall ausgesetzt waren, die Reaktionen im Gehirn mit Magnetoencephalografie (MEG) und funktioneller Kernspintomografie (fMRT) sichtbar machte. Die Ergebnisse waren überraschend: Der Mensch nimmt tiefere Töne wahr als bislang angenommen. Es konnte bei sehr tiefen Frequenzen eine Erregung der Hirnregion nachgewiesen werden, die immer dann aktiv ist, wenn das Hirn akustische Signale verarbeitet. Außerdem wurde beobachtet, dass Gehirnregionen ansprechen, die bei Emotionen eine Rolle spielen. „Das heißt, der Mensch nimmt dann eher diffus wahr, dass da irgendwas ist und dass das auch eine Gefahr bedeuten könnte“, stellte Projektleiter in einem Interview fest.
Solche Fakten passen natürlich nicht zur politischen Linie unserer derzeitigen Landesregierung, die Windkraft mit aller Gewalt auszubauen und mögliche Hinderungsgründe einfach beiseite zu schieben; hier ist die LUBW billiger und unseriöser Handlanger.

Die zweite Veröffentlichung vom gleichen Tag befaßt sich mit Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Bund für Naturschutz in Auftrag gegeben hatte; danach   halten 80 Prozent der Bevölkerung im Land das Ziel der Landesregierung, bis 2020 zehn Prozent des Stroms im Land aus Windkraft zu erzeugen, für richtig. Der grüne Minister Untersteller jubelt: „Dass über 80 Prozent der Bevölkerung Baden-Württembergs unser Ziel, bis 2020 10 Prozent des Stroms im Land aus Windkraft zu erzeugen für richtig oder sogar für zu niedrig halten, ist ein beeindruckendes Ergebnis. Ich werte das als Bestätigung unserer Politik und durchaus auch als Vertrauensbeweis.“ H. Untersteller muß sich bei diesem Ergebnis aber die Frage gefallen lassen: was ist mit den anderen 20% der Bevölkerung? War für diese Menschen die Propaganda des Ministeriums zu durchsichtig? Offenbar ist eine nicht geringe Zahl der Bewohner Baden- Württembergs immer noch nicht auf die plumpe Informationspolitik der Ministeriums und der GRÜNEN hereingefallen. Vielen Menschen in unserem Land ist der Schutz von Natur und Umwelt, Wäldern, der Tiere und Menschen unverändert ein hohes Gut – ganz im Gegensatz zum Bund für Naturschutz, der sich vor den politischen Karren der GRÜNEN spannen läßt. Die Zahl der Menschen, die begreifen,
⁃    daß Windkraftwerke in geschützter Natur und sensiblen Bereichen inakzeptable Industrieanlagen sind
⁃    daß mangels Speichermöglichkeit keine C02- Reduzierung durch Windkraftanlagen erzielt wird
⁃    daß trotz sinkender Herstellkosten für Strom ihre Stromrechnung dank EEG- Umlage immer weiter steigen wird
⁃    daß sie mit den per EEG- Umlage massiv subventionierten Windkraftanlagen nur die Taschen von abzockenden Investoren füllen
wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Bis dahin gilt es, die Verantwortlichen bei der Landtagswahl in die Schranken zu weisen. Wer meint, mit der Stimme für die GRÜNEN nur den sympathischen Landesvater Kretschmann in seiner Politik zu bestätigen, sollte daran denken, daß hinter ihm skrupellose grüne Ideologen darauf warten, die Macht zu übernehmen, wenn H. Kretschmann nach einer Wiederwahl in der Mitte der Legislaturperiode zurücktritt. Was dann im Land zu erwarten ist, können wir Malscher uns gut ausmalen, kennen wir doch unseren lokalen grünen Ideologen, der viele Jahre im Parteirat des Landesverbands BaWü der GRÜNEN aktiv war; eine ehrliche, faktenbasierte Politik wird es nicht sein. Die gezielte Falschinformation der Bürger vor der Landtagswahl zeigt, wie skrupellos die Verantwortlichen in Stuttgart bei der Durchsetzung ihrer politischen Ziele wirklich sind. Geben Sie Ihnen einen Denkzettel!

Johannes Hoffmann, Malsch

Aus dem GAZ vom 10.3.2016

10. März 2016
Nicht ganz dicht?

Leserbrief von Dr. Andreas Dumm, Malsch-Völkersbach

Nicht ganz dicht

Aus dem GAZ vom 10.3.2016

7. März 2016
Kompetenz im Naturschutz / Erneuerbare bevorzugt

Zum Bericht Landtagswahl am 13. März, Kompetenz im Naturschutz / Erneuerbare bevorzugt (Samstag, 27. 02.2016)

Werden die Grünen ihrem alten Anspruch, im Naturschutz kompetent zu sein, noch gerecht?
Die Grünen befinden sich in einem Dilemma. Seitdem sie sich dem Ausbau der erneuerbaren Energien um jeden Preis verschrieben haben, ist die behauptete Kompetenz im Naturschutz nur noch ein Lippenbekenntnis.
Denn u.a. die Förderung von Windkraftanlagen auch in den windschwachen Gebieten des Nordschwarzwaldes lässt sich mit dem Schutz von Umwelt und Natur nicht vereinbaren.
Zur Erinnerung: Der Anteil für die Stromerzeugung beträgt in Deutschland rund ein Fünftel des Gesamtenergieverbrauchs. Davon werden heute 2,1 % von 26 000 Windkraftanlagen geliefert. Die Stromeinspeise-Diagramme belegen, dass zeitweise bundesweit Windstille herrscht und in solchen Phasen über Deutschland verteilt kein Strom erzeugt werden kann. Trotz der vorrangigen Stromeinspeisung von Windkraftanlagen in Deutschland
- ist der CO2-Ausstoß nur marginal gesunken,
- kann kein konventionelles Kraftwerk abgeschaltet werden, solange es keine bezahlbaren Energiespeicher gibt,
- könnte bei Nutzung der gesamten deutschen Stromerzeugung aus Windkraft, schwankend von 0 bis 27000 MW, in Baden-Württemberg kein einziges konventionelles Kraftwerk abgeschaltet werden,
- wird es mit jeder weiteren Windkraftanlage schwieriger, die Einspeiseschwankungen von Sonne und Wind mit konventionellen Anlagen auszugleichen. Bei der kleinsten Regelpanne besteht die Gefahr eines großflächigen Netzzusammenbruchs.
Werden die Grünen die aktuellen Daten und Fakten beachten und die erforderlichen Konsequenzen ziehen?
Die Rückkehr zur Atomenergie ist keine Lösung, aber die Probleme des Ausbaus der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windkraft, offen anzusprechen und für das Ringen um Naturschutz versus den Flächenbedarf der Windkraftanlagen in unserem dichtbesiedelten Land ein offenes Ohr zu haben, das stünde den Grünen gut an. Es ist bitter, dass diese Partei von Dritten an ihre früheren Kernthemen wie die Verhinderung der Dezimierung streng geschützter Vogelarten, der Gefährdung von Trinkwasserquellen und von Hochwassergefahr durch riesige Bodenverdichtungen und Abholzungen erinnert werden muss.
Mit Sicht auf den Klimawandel geht es uns allen um eine wirkungsvolle CO2 -Reduzierung. Diese ist vor allem durch weitere Effizienzsteigerungen im gesamten Industrie-, Heizungs- und Transportbereich mit fast 80 % des Energiebedarfs von Deutschland zu erreichen.
Die Lebensräume für den Menschen mit Flora und Fauna zu schützen, steht nicht in Widerspruch zu dem Ziel der CO₂ Reduzierung. Beides kann mit Vernunft erreicht werden. Der Bergrücken über Malsch und Ettlingen, diese einmalige Wald- und Kulturlandschaft mit dem Lebensraum für Mensch und Tierwelt, darf nicht einer konzeptionslosen Energiewende zum Opfer fallen.

Eduard Angele, Malsch/Sulzbach

“Leider wurde dieser Leserbrief von der BNN nicht veröffentlicht, da es kurz vor der Landtagswahl zu viele seien”

7. März 2016
Leserbrief zum Artikel: „Waldstandorte nicht ausgeschlossen“

Leserbrief zum Artikel:

„Waldstandorte nicht ausgeschlossen“ Mittwoch, 2.3.2016
Besuch von Minister Bonde in Malsch

Im Artikel wird erwähnt, dass manche Zuhörer wenig Verständnis für das Prozedere dieses Abends gehabt hätten – gut so!

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin längst keine „Schülerin“ mehr, die es nötig hat, sich mit vorformulierten Fragen auf die Sprünge helfen zu lassen. Es war das erklärte Vorhaben der grünen Veranstalter in dieser Art und Weise zu verfahren.

Hat man nun schon einmal einen Minister vor Ort und das für eine sehr, sehr begrenzte Zeit, darf ich diese als Bürger nutzen, um Themen zu diskutieren, die mich bewegen. Wenn ich als Partei eine offene Bürgergesellschaft mit echter Beteiligung wirklich will, muss ich mit den Menschen sprechen, zuhören, aufnehmen und evtl. sogar meine Politik korrigieren.

Offensichtlich ist es schwer mit Vertretern einer Partei in einen echten Dialog zu treten. Sie sind es gewohnt, sich in ausgedehnten Auslassungen zu ergießen, die es fast unmöglich machen, eine Gegenfrage zu stellen. Von den Zuhörern wird dagegen erwartet, sich präzise und kurz zu fassen. Wird eine Frage gestellt, ist dies für die meisten Politiker der Startschuss für den nächsten ausführlichen Erguss. Dahinter steckt natürlich Methode. Wer die meiste Redezeit hat, muss sich weniger mit Kritik auseinandersetzen. Meines Erachtens ist dieses Verhalten weder klug noch demokratisch. Es fördert nur die viel beschworene Politikverdrossenheit. Dieser Abend war keine Ausnahme.

Inhaltlich ist nichts Neues zu vermerken, Herr Bonde hat den Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg verteidigt. Hinweise auf Widersprüche in ihrer Haltung zum Artenschutz (im Nationalpark schützt er den Dreizehenspecht, den Sperlingskauz, aber im Malscher Wald sind Weißstorch, Waldschnepfe, Schwarz- und Rotmilan, Fledermäuse, Haselmaus, Buchenwälder davon ausgeschlossen) schmetterte er ebenso ab, wie die Verweise auf mangelnde Wirtschaftlichkeit, keine Speichermöglichkeiten in Sicht, Druck auf die Gemeinden durch den Windenergieerlass, zu geringe Abstände zur Wohnbebauung etc.

Grün-Rot ist leider nach wie vor nicht bereit, Bedenken und Fakten, die gegen Windräder im Wald, die Energiewende (eigentlich nur eine Stromwende) im Allgemeinen sprechen, zur Kenntnis zu nehmen. Das Parteibuch regiert über Weitsicht und Vernunft – wieder einmal.

Brigitte Kunz
Malsch

“Leider wurde dieser Leserbrief von der BNN nicht veröffentlicht, da es kurz vor der Landtagswahl zu viele seien”

5. März 2016
Endlich aufgewacht

Zu „Am Westweg schrillen Alarmglocken“:
Nach dem Motto „lieber zu spät als nie“ nimmt in dem BNN-Artikel „Am Westweg schrillen die Alarmglocken“ der Schwarzwaldverein und auch die Schwarzwald-Tourismus GmbH klar Stellung zu den Windkraftplänen der Grün-Roten Regierung im Schwarzwald, und hier im Besonderen des Westwegs. In einem Brandbrief an den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und an das Umwelt- und Agrarministerium klagen sie über „besorgniserregende Auswirkungen des Windkraftausbaus auf den Wandertourismus“. Endlich möchte ich sagen, endlich erwacht dieser bedeutende Verein aus seinem Dornröschenschlaf, nachdem man über drei Jahre von offizieller Seite zu diesem Thema so gut wie nichts gehört hatte.
Neben Landschaft- und Artenschutz, sicher auch ein Thema des Schwarzwaldvereins, gehören natürlich auch die Zukunft unserer Naherholungsgebiete im Schwarzwald zu den dringlichsten Aufgaben aller Umweltschützer.
Der Bau von Industrieanlagen in unsere Wälder ist ein massiver Eingriff in unsere Landschaft und Natur. Den betriebswirtschaftlichen Unsinn auf Kosten von Mensch, Tier und Natur will ich in diesem Zusammenhang nur erwähnen. Natürlich wäre es begrüßenswert, wenn der Schwarzwaldverein und die Schwarzwald-Tourismus GmbH ihre berechtigten Sorgen auf den ganzen Schwarzwald erweitern würden. Nicht nur der Westweg im Schwarzwald ist schützenswert, sondern das Naturerbe „Schwarzwald“ in Gänze darf durch konzeptionslose, kurzsichtige, Lobbyismus getriebene Politik nicht nachhaltig geschädigt werden. Dies sind wir unseren Kindern schuldig.
Der Anfang ist gemacht – besten Dank und weiter so!
Michael Gißler
Gaggenau

Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | 05.03.2016

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

4. März 2016
Nicht Stand der Technik

Zum Bericht über die Erkenntnisse der LUBW in Sachen Infraschall:

Es wurde in dem Artikel festgestellt, dass tieffrequente Geräusche und Infraschall von Windrädern keine Beeinträchtigung seien. Dem muss widersprochen werden, da diese Studie der LUBW nicht den Stand der Technik und die vorherrschende wissenschaftliche Meinung widerspiegelt. Für die Erfassung des tieffrequenten Schalles fehlt bislang sowohl eine standardisierte Messtechnik als auch ein standardisiertes Messverfahren. Infraschall kann vom menschlichen Gehör zwar nicht mehr erfasst (gehört) werden, was aber nicht bedeutet, dass er nicht wahrnehmbar ist. Ob Infraschall für den Menschen unschädlich ist, ist eine ganz andere Frage, die nicht abschließend beantwortet wurde. Deshalb tieffrequenten Schall zu ignorieren, soweit er von einer DIN-Vorschrift nicht erfasst wird, ist jedoch nicht tolerierbar. Gesicherte Meinung ist, dass elastische Materie in Schwingungen versetzt werden kann und dass unterschiedliche Stoffe ein spezifisches und charakteristisches Eigenschwingungsverhalten aufweisen. Beschallt man eine Materie mit der Eigenfrequenz oder entsprechenden Fremdvibrationen, so können Resonanzphänomene beobachtet werden.
Dies geschieht auch mit dem Gehirn; und auf diese Weise können Bewusstseinsveränderungen herbeigeführt werden. Um diese Auswirkungen beim Menschen durch Windkraftanlagen auszuschließen, wird von naturwissenschaftlicher Seite ein Mindestabstand von 2,5 Kilometern empfohlen. Bevor also weiter munter und lustig Windkraftanlagen gebaut werden, sollte man die Auswirkungen des Infraschalles auf den Menschen erforschen und nicht die gleichen Fehler, wie sie in der Energiewende gemacht werden, wiederholen.
Dieter Skeib
Malsch

Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | 04.03.2016

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

3. März 2016
Unseriöser Handlanger

Zum Thema Infraschall und Windkraft:
Berichtet wird in dem 104 Seiten starken Papier der Landesanstalt für Umwelt (LUBW), dass „unterhalb von acht Hertz im Frequenzspektrum diskrete Linien auftreten, welche auf die gleichförmige Bewegung der einzelnen Rotorblätter zurückzuführen sind“. Im hörbaren Bereich wären dies – vereinfacht ausgedrückt – einzeln deutlich heraushörbare Töne. Ob ein Mensch diese extrem tiefen Töne wahrnimmt, wurde gar nicht untersucht. Die Wirkung wurde abgeschätzt durch Bewertungsmethoden, die mehr als 50 Jahre alt sind und deren Verwendung bei so tiefen Frequenzen schlicht falsch ist.
Zudem ist es üblich, den Stand von Wissenschaft und Technik durch eine Literaturliste darzustellen und transparent zu machen, welche Arbeiten anderer Wissenschaftler als relevant für die eigene Untersuchung angesehen werden. Interessanterweise umfasst die Liste neben dem Verweis auf viele, zum Teil sehr alte Normen nur zwölf Zitate anderer Forschungsarbeiten; insbesondere fehlt der Verweis auf Arbeiten, die sich kritisch mit der Wirkung von Infraschall auseinandersetzen, erwähnt sind aber zwei Papiere von Lobbyverbänden der Windkraftindustrie. Die wichtigste Studie ist ganz weggelassen: unter Federführung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) wurde ein europäisches Forschungsprojekt durchgeführt, das sich mit den Grundlagen des Hörens an den unteren und oberen Grenzen des Hörbereichs beschäftigte. Mit hohem Aufwand wurde die Wirkung von Infraschall untersucht, indem man an Versuchspersonen, die künstlich erzeugtem Infraschall ausgesetzt waren, die Reaktionen im Gehirn mit Magnetoencephalografie (MEG) und funktioneller Kernspintomografie (fMRT) sichtbar machte. Die Ergebnisse waren überraschend: Der Mensch nimmt tiefere Töne wahr als bislang angenommen. Es konnte bei sehr tiefen Frequenzen eine Erregung der Hirnregion nachgewiesen werden, die immer dann aktiv ist, wenn das Hirn akustische Signale verarbeitet. Solche Fakten passen nicht zur politischen Linie unserer derzeitigen Landesregierung, die Windkraft mit aller Gewalt auszubauen und mögliche Hinderungsgründe beiseitezuschieben; hier ist die LUBW billiger und unseriöser Handlanger.
Und dass falsche Fakten zwei Wochen vor der Landtagswahl veröffentlicht werden, zeigt, wie skrupellos die Verantwortlichen in Stuttgart bei der Durchsetzung ihrer politischen Ziele wirklich sind.
Dr. Johannes Hoffmann
Malsch

Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | 03.03.2016

Mit freundlicher Genehmigung der BNN