Aus der BNN vom 19.12.2015:
CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf spricht zu Windkraft-Standorten / Knapp 250 Menschen in Spessart
Befürworter und Gegner treffen aufeinander
Von unserem Redaktionsmitglied Rainer Obert
Ettlingen-Spessart. Nur die noch gesperrte Schöllbronner Straße konnte Guido Wolf vom Besuch Spessarts abhalten – fast eine Dreiviertelstunde später war er dann aber doch im Höhenort angekommen. „Damit habe ich nicht gerechnet“, erklärte er. Das Überthema Windkraft beflügelte indes den Auftritt des CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl. Knapp 250 Menschen füllten den Spechtwaldsaal, die insbesondere wegen der Windräder-Diskussion in Ettlingen und Malsch gekommen waren. Vor dem Saal war ein großes Transparent „Kein Windpark im Wald“ ausgerollt worden. Wolf zeigte sich dann durchaus auch als Schlichter zwischen den Fronten. Insbesondere Windkraftgegner waren auch aus Karlsruhe oder Gaggenau gekommen.
„Sehr stolz, dass es geklappt hat“ war Cornelia Langguth, Vorsitzende der CDU Schluttenbach, die den Termin initiiert hatten. „Ich denke, unseren künftigen Ministerpräsidenten“, begrüßte sie Wolf. Nur zwei Termine absolviere dieser im Wahlkreis, ein zweiter werde wohl ein gemeinsamer der CDU-Verbände von Karlsbad, Waldbronn und Marxzell werden. „Windkraft nur wo es sinnvoll ist“, hatte Ortsvorsteherin Elke Werner direkt betont und die Landtagskandidatin im Wahlkreis Ettlingen, Christine Neumann erklärte: „Windenergie ist mit Standortausnahmen ein politisches Placebo.“ Er wolle sich nicht in die lokalen Entscheidungsprozesse einmischen, betonte Wolf. Man brauche aber keine Grünen für ein Umweltbewusstsein im Land. Er sehe „lauter stehende Windräder im Land“ – Landschaftsverbrauch ohne rentablen Ertrag, das sei nichts. „Baden-Württemberg ist kein Windland“, und werde es nie werden. Dass den Regionalverbänden die Planung aus der Hand genommen wurde, prangerte er an. Dadurch planten viele Kommunen Standorte an der Gemarkungsgrenze, „und der Nachbar hat den Schattenschlag“. Der Friede vor Ort sei in Gefahr. Wenn es um Windkraft geht, spielten laut Wolf für die Grünen Vogelschutzgebiete plötzlich keine Rolle mehr.
Bei der Fragerunde hielt der Ettlinger Stadtrat Gerhard Ecker (FW) ein Plädoyer für Windkraft und Messungen am Kreuzelberg. Nach längerem Monolog wurde er unter anderem mit den Worten „Wir wollen den Herrn Wolf hören“ ausgebremst. „Wenn jeder in seiner Ecke steht, kommen wir nie zu gemeinsamen Lösungen“, betonte Wolf mit Blick auf entstehende Fronten vor Ort.
„Wir sind wild entschlossen, uns in der Regierung wiederzufinden“, untermauerte Wolf am Ende seinen Anspruch – gefolgt von kräftigem Applaus.
VIEL APPLAUS erntete CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf bei seinem Besuch in Spessart, wobei Interessierte aus der ganzen Region gekommen waren. Der Spechtwaldsaal war voll besetzt. Foto: rob
Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | 19.12.2015
Mit freundlicher Genehmigung der BNN