13. November 2014
„Wir haben gefühlt richtig gelegen“

BI Pro NaturRaum übergibt Gutachten zum Windenergiestandort Malscher Bergwald

Von unserem Redaktionsmitglied Johannes-Christoph

Malsch. Alles ging ganz schnell über die Bühne, aber es wird den zuständigen Verwaltungen vermutlich einiges an Arbeit bereiten: Arnfried Ochs, einer der Sprecher der Bürgerinitiative Pro NaturRaum Malsch, übergab an Bürgermeister Elmar Himmel das Rechtsgutachten der Kanzlei Caemmerer+Lenz zum geplanten Windkraftstandort im Malscher Bergwald. Wie berichtet kommt das Gutachten zum Ergebnis, dass der Windenergieerlass des Landes Baden-Württemberg, auf dessen Grundlage das Planungsvorhaben steht, zu wenig die bestehenden Gesetze zum Arten- und Naturschutz sowohl auf Bundes wie auch auf Europaebene berücksichtigt.

Dabei könnte es sein, so das Gutachten, dass die im Malscher Wald vorkommenden Rotmilane dem Bau von Windrädern in dem Gebiet entgegenstehen. Arnfried Schmidt, der unter anderem von Sabine Ochs und Meike Albert, ebenfalls Sprecher beziehungsweise Vorstände in der Bürgerinitiative, begleitet wurde, meinte bei dem Termin zu Beginn der Sitzung des Technischen Ausschusses des Gemeinderat: „Wir haben gefühlt richtig gelegen, dass ein Windrad in dem Wald nichts zu suchen hat. Das Gutachten bestätigt jetzt unsere Position.“

Bürgermeister Elmar Himmel versicherte bei der Entgegennahme der Papiere – es war noch ein Beobachtungskatalog über die Vögel im Malscher Wald dabei –, dass die Erkenntnisse mit in die Prüfung und Abwägung der Planung, die im kommenden Jahr anstehe, einbezogen werde. „Es stimmt deshalb auch nicht, dass keine artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt “, sagte Himmel.

Apropos Beobachtungskatalog: Völkersbacher Bürger zeichneten monatelang die Aktivitäten von Vögeln im Malscher Bergwald auf. Diese Aufzeichnungen, sind noch durch Beobachtungen von Bürgern aus umliegenden Ortschaften wie Schluttenbach oder Freiolsheim ergänzt worden oder werden noch in das Werk einfließen.
Aufzeichnungen über Vogel-Beobachtungen

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EIN GUTACHTEN zum Artenschutz am Windenergiestandort Malscher Bergwald übergab Arnfried Schmidt (rechts) an Elmar Himmel (links). Vorne rechts Harald Becker. Foto: jcw

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DER ROTE MILAN könnte Windräder im Malscher Wald verhindern. Foto: dpa

Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | 13.11.2014
Mit freundlicher Genehmigung der BNN