Große Koalition in Berlin birgt Streitpotenzial für Grün-Rot im Südwesten
Stuttgart/Berlin (dpa/lsw). Grün-Rot will über den Bundesrat die Vereinbarungen von Union und SPD zur Windkraft noch verändern, muss aber noch Verbündete suchen. Allerdings verbat sich die Südwest-SPD generelle Kritik vonseiten der Grünen an den Abmachungen der geplanten Großen Koalition zur Energiewende. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) beklagte in Berlin, die geplante Drosselung bei der Förderung der Windenergie an Land werfe dem Südwesten „Knüppel zwischen die Beine“. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz: „Wir werden alles dafür tun, dass sich das ändert.“ Nach dem zwischen CDU, CSU und SPD ausgehandelten Koalitionsvertrag sollen nur noch Windräder an besonders windigen Standorten gefördert werden. Kretschmann entgegnete, gerade die neue Generation von Windkraftanlagen könne auch an windschwächeren Orten gute Erträge liefern.
Rückendeckung erhielt Kretschmann von den großen Umweltverbänden im Südwesten, die durch die Bundespläne jeden zweiten anvisierten Standort im Südwesten in Gefahr sehen. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sieht im Koalitionsvertrag im Bund eine verpasste Chance für die Energiewende. „Die energiepolitischen Vereinbarungen führen zu Stillstand, Bremse und sogar Rückschritt.“ Die Südwest-SPD warf Untersteller vor, die Pläne der Großen Koalition bei den erneuerbaren Energien mieszumachen. Die Umweltverbände schlugen jedoch Alarm. André Baumann vom Nabu sagte, die Windenergiepläne der grün-roten Landesregierung würden „konterkariert“.
Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | SÜDWESTECHO | 13.12.2013
Mit freundlicher Genehmigung der BNN