Am vergangenen Samstag fand ein bundesweiter Aktionstag „vier vernünftige Viertelstunden“ von Bürgerinitiativen statt, die sich für eine vernünftige Energiepolitik und gegen den unkoordinierten Ausbau der Windkraft zusammengeschlossen haben.
Auch die Bürgerinitiative proNaturRaum nahm eine Stunde lang bis 11.55 Uhr an der Aktion teil. Entlang der Sezanner Straße in Malsch positionierten sich Mitglieder der Initiative, um den Mitbürgern die Ausmaße moderner Windkraftanlagen mit einer Höhe von 200 m aufzuzeigen. Etwa 100 Passanten informierten sich über die aktuellen Entwicklungen der Energiepolitik wie auch über den aktuellen Sachstand der Planungen in Malsch.
Ein Augenmerk lag auf dem Thema Artenschutz. Die Nachbargemeinden Karlsruhe und Ettlingen werden nach intensiven Beobachtungen des Artenreichtums keine geeigneten Standorte für Windkraftanlagen ausweisen können. Auch auf dem Malscher Höhenrücken unter anderem mit den Gemeinden Völkersbach und Freiolsheim sind Rotmilane, Turmfalken, Kraniche und viele andere Arten mehr zu beobachten. Doch scheinbar will die Verwaltung nicht gen Himmel schauen, um den Artenschutz in der Gemeinde zu sichern. Die Bürgerinitiative proNaturRaum bittet jetzt die Bevölkerung um Unterstützung bei der Dokumentation des Vogelflugs und sammelt Unterschriften für eine bundesweite Aktion gegen den Ausbau der Windkraft. Besonders die Auswirkungen des Erneuerbaren Energie Gesetzes auf den eigenen Geldbeutel stand im Mittelpunkt der Besucherfragen. Durch den auf 20 Jahre garantierten Preis für die Investoren in Windkraftanlagen liegt derzeit die Belastung für die Stromverbraucher bei 175 Milliarden Euro und mit jeder Anlage steigt die Belastung weiter an.
Die Insolvenz der Windreich AG, der Muttergesellschaft von Südwestwind GmbH, die in Malsch die Industrieanlagen projektiert hat, war ein weiterer Punkt der Diskussionen. „Es werden Windkraftanlagen in windarmen Regionen gebaut, die trotz der höchsten Subventionen nicht kostendeckend arbeiten und das führt zur Insolvenz“ erklärt Arnfried Schmidt, einer der Sprecher von proNaturRaum, die Entwicklung der vergangenen Woche.